Ausgabe April 2023

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
AES 3.0 – die neue Ausfuhr steht vor der Tür – Diese gravierenden Änderungen kommen auf Sie zu
Mit dem AES-Release 3.0 von ATLAS (Automatisiertes Tarif- und Lokales Zollabwicklungssystem) wird die Ausfuhr umfangreich an die Vorgaben des UZK (Unionszollkodex) angepasst. Dies werden alle Ausführer merken, denn mit dem Releasewechsel zum 16.07.2023 stehen die größten Änderungen seit Einführung des Systems an. In diesem Beitrag erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Änderungen und deren Auswirkungen für Sie als exportierendes Unternehmen.

EXPORT- UND ZOLLPRAXIS KOMPAKT
Lieferantendaten – Welche zoll- und außenwirtschaftsrechtlichen Daten und Informationen müssen vorliegen?
In Zeiten von digitalem Datenmanagement und automatisierten Abläufen sind die Sicherstellung und kontinuierliche Pflege der Qualität von Stammdaten besonderes wichtig geworden. Das Internet bietet eine Vielzahl von Informationsquellen, wie dabei vorgegangen werden kann. Doch welche dieser Informationsquellen bieten das höchste Maß an Rechtssicherheit? Das erfahren Sie in diesem Beitrag.

Halbwissen ist das gefährlichste Wissen! Ich weiß nicht, was ich nicht weiß
Das betriebsinterne Zollwissen. Es ist oftmals „ererbt“, die Kollegin wurde schwanger, jemand verließ das Unternehmen. Übergaben finden so nebenbei statt, vom bereits schmalen Vorwissen bleibt dann noch etwa die Hälfte übrig. Dazu kommen noch, im besten Fall, ein paar Kurse. Fragt man nach, was aus den Fortbildungen hängen blieb, kommt als Erstes meistens „dann kommt man in den Knast“.

Aufschubkonten – Erleichterung bei der Wareneinfuhr auch für Speditionen?
Als schnell wirkende konjunkturelle Maßnahme zum Ankurbeln der Wirtschaft während der Pandemie wurde die Inanspruchnahme des laufenden Zahlungsaufschubs für importierende Unternehmen vereinfacht. Bei regelmäßiger Überlassung von Nicht-Unionswaren in den zollrechtlich freien Verkehr kann das Zahlungsziel für die Einfuhrumsatzsteuer ohne Sicherheitsleistung verlängert werden. Das verbessert vermeintlich die Liquidität. Doch hat die verlängerte Zahlungsfrist nach mehr als zwei Jahren Pandemie tatsächlich die langersehnte Lösung für die stagnierenden Lieferketten gebracht oder das Risiko für Zahlungsausfälle erhöht?

Markteintritt und Vertrieb in China – Gründung einer Handelsgesellschaft
Die Volksrepublik China (VR China) ist trotz steigender Lohnkosten und mancher Marktzugangsbarrieren nach wie vor ein attraktiver Standort für ausländische Investoren. Darüber hinaus war die VR China in den vergangenen Jahren für viele deutsche Unternehmen ein Wachstumstreiber. Der große Absatzmarkt, die steigende Urbanisierungsrate und Innovationskraft, die sich z. B. in der Digitalisierung und dem Ausbau der Infrastruktur widerspiegeln, sind entscheidende Beweggründe für den Eintritt in den chinesischen Markt. Doch welche Vorgaben gelten für den Markteintritt und die Gründung einer Handelsgesellschaft?

Güterimport aus Drittländern – Grundsatzregeln, Zollabwicklung, Fiskalvertretung und Versandverfahren
Der deutsche Güterimport aus Drittländern verzeichnet seit Jahren wachsende Kennzahlen. Zwar sind aufgrund der aktuellen Weltlage gewisse Einbrüche zu verzeichnen, mittel- und langfristig wird sich diese Tendenz aber aller Voraussicht nach fortsetzen. Immer noch steht der Import aus China an der Spitze der Güterpalette. Ob sich dies angesichts der beschaffungspolitisch und logistisch schwieriger werdenden Situation ändern wird, bleibt abzuwarten.

ARBEITSHILFEN
Checkliste zu Lieferantendaten
Checkliste zu Halbwissen ist das gefährlichste Wissen
Checkliste zu Gründung einer Handelsgesellschaft in China
Checkliste zu Folgen der Aufschubkonten – Einfuhrumsatzsteuer ohne Sicherheitsleistung

LÄNDERHINWEISE
Marokko

ENGLISH FOR BUSINESS
Strengthening ties with Vietnam – The Asian market has more to offer than just China
Die Europäische Union versucht, sich zunehmend vom Einfluss Chinas zu lösen. Daher ist Vietnam als eines von zehn Mitgliedern des südostasiatischen Staatenbundes ASEAN in jüngster Zeit enger in den Fokus europäischer Staats- und Regierungschefs gerückt. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz hat im November die Chance ergriffen, zusammen mit dem vietnamesischen Premierminister Pham Minh Chinh in Hanoi die Weichen für eine Neuausrichtung der deutschen Asienpolitik zu stellen. Bereits im August 2020 ist ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Vietnam in Kraft getreten, das insbesondere für deutsche Exporteure interessant sein dürfte, da rund ein Drittel aller EU-Ausfuhren nach Vietnam aus Deutschland stammen.

NACHGEFRAGT
Die Ergebnisse der 12. WTO-Ministerkonferenz – Was gibt es Neues?
Die Handlungsfähigkeit der Welthandelsorganisation (World-Trade-Organization = WTO) war über die letzten Jahre eher eingeschränkt: Interne Strukturen waren stark überarbeitungsbedürftig, die Ratifizierung plurilateraler Abkommen stagniert und die Funktion der WTO-Streitbeilegung konnte noch nicht erneut aufgenommen werden. Die 12. WTO-Ministerkonferenz sollte sich mit genau diesen Themen beschäftigen und an Antworten auf drängende Fragen arbeiten. Doch zu welchen Ergebnissen sind die Beteiligten gekommen und was für Ziele gibt es für die Zukunft?

AES-Release 3.0
Sind Sie schon bereit für die Umstellung?

In einem Arbeitspapier der Europäischen Union aus dem Jahr 2016 ist die Inbetriebnahme der elektronischen Systeme zur Warenausfuhr gemäß dem Unionszollkodex (UZK) geregelt. Neben dem „Automated Export System“ kurz AES sind das beispielsweise auch ICS2 (Import Control System 2) und NCTS (New Computerised Transit System). Die bisherige Version AES 2.4 wird nun vom deutschen Zoll auf das neue europäische Datenmodell angepasst. Das war notwendig, um den Vorgaben der EU zu entsprechen und so eine einheitliche Kommunikation zu gewährleisten. Durch die Umstellung auf AES 3.0 wird nicht nur die Warenausfuhr für europäische Unternehmen erleichtert, sondern das System enthält nun auch die sich aus dem UZK ergebenden Verpflichtungen, wie beispielsweise die bessere Überwachung von Ausfuhren aus dem EU-Zollgebiet.

Die Umstellung selbst ist sehr umfangreich und reicht von sprachlichen Anpassungen bis zur Einführung neuer Codelisten und Plausibilitätsprüfungen. In unserem Titelbeitrag befassen wir uns ausführlich mit den Änderungen zum Releasewechsel. Unsere Expertin Corinna Tamminga von der Dbh erklärt dabei die wichtigsten Änderungen, damit Sie bis zur vollständigen Umstellung am 16.07.2023 gut vorbereitet sind.

Davon abgesehen haben wir unsere Rubrik „Fachchinesisch Zoll“ etwas auf Fordermann gebracht: Ab sofort erklären wir hier Begrifflichkeiten aus der Zollwelt, die sich direkt auf die Beiträge der vorliegenden Ausgabe beziehen – inklusive Seitenzahl und Markierung im Text. So können Sie Begriffe leicht nachschlagen und wiederholen. Wenn Sie möchten, geben Sie mir gerne Rückmeldung zu dieser neuen Gestaltung, ich bin gespannt auf Ihr Feedback!

Diese Themen haben wir außerdem für Sie:

  • Lieferantendaten – welche zoll- und außenwirtschaftsrechtlichen Daten und Informationen müssen vorliegen?
  • Halbwissen ist das gefährlichste Wissen! Ich weiß nicht, was ich nicht weiß
  • Gastbeitrag: Aufschubkonten – Erleichterung bei der Wareneinfuhr auch für Speditionen?
  • Markteintritt und Vertrieb in China – Gründung einer Handelsgesellschaft
  • Güterimporte aus Drittländern – Grundsatzregeln, Zollabwicklung, Fiskalvertretung und Versandverfahren

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der April-Ausgabe 2023!

Ihre Lisa Schädler
Redaktion ZOLL.EXPORT