Ausgabe August 2017

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Zollwertermittlung für Entwicklungs- und Toolingkosten – Mit den Transportkosten allein ist es nicht getan
Die Zollwertermittlung ist die Grundlage für die Erhebung der Zölle und der Einfuhrumsatzsteuer. Fehler in der Zollwertermittlung sind selten auf einen Einzelfall, sondern vielmehr auf eine systematische Verfehlung zurückzuführen. In der Rückschau kann es zu einer ganzen Reihe von Änderungen kommen, und im schlimmsten Fall wird am Ende ein organisatorisches Verschulden – aufgrund eines fehlenden Controllings – festgestellt.

EXPORT- UND ZOLLPRAXIS KOMPAKT
AEO – Neue Voraussetzungen durch den Unionszollkodex
Durch den Unionszollkodex (UZK) wurde aus dem AEO nicht nur eine Bewilligung. Es wurden zudem auch die Kriterien verschärft, die Unternehmen erfüllen müssen, um die Bewilligung bei Neubeantragung oder nach Neubewertung durch den Zoll behalten zu können.

LE und Präferenzkalkulationen im Tagesgeschäft – Wie unterstützt Software rechtskonform und effizient?
Um Präferenzen und den sich daraus ergebenden Wettbewerbsvorteil für den Warenempfänger nutzen zu können, sollte sich jedes Unternehmen die Frage stellen, welche organisatorischen Maßnahmen getroffen werden müssen, um die rechtlich richtige und effiziente Anwendung sicherzustellen. Auch im Hinblick auf die Rechtsänderungen, wie z. B. die Neuregelungen zur Lieferantenerklärung (LE) vom 14.06.2017.

Beendigung der besonderen Verfahren – Keine reguläre Beendigung, kein Einsparungspotenzial
Warum werden heute Waren weltweit transportiert und versendet? Die Impulse hierfür sind vielseitig und stehen beim Bezug von Waren i. d. R. im Zusammenhang mit der Aussicht auf Einsparungspotenziale. Diese basieren maßgeblich auf lukrativen, globalen Fertigungs- und Anschaffungsmöglichkeiten und folglich auf komplexen Liefernetzwerken. Je nach Bedarf können die Waren im Anschluss für den Verbrauch, die Weiterverarbeitung oder direkt als Fertig- bzw. Handelswaren für den Weiterverkauf bestimmt sein. Für diese Anforderungen wurden harmonisierte und vereinfachte Zollformalitäten bzw. Zollverfahren geschaffen.

Iran – Chancen und Hemmnisse für deutsche Unternehmen
Der Nahe Osten kommt nicht zur Ruhe und beschert Exportunternehmen auch in diesem Sommer ein Wechselbad der Gefühle. Erleichterung hatte sich breit gemacht, nachdem die iranische Bevölkerung den amtierenden Präsidenten Hassan Ruhani und seine politischen Reformen per Wahlvotum im Mai bestätigt hat. Doch selbstverständlich war das nicht: Der erzkonservative Herausforderer Ebrahim Raisi lag in den Prognosen lange gleich auf. Der erste Auslandsbesuch des US-Präsidenten Donald Trump hat bereits angedeutet, dass der Weg des Irans zu einer liberaleren Wirtschaftspolitik noch nicht leichter wird. Neue Sanktionen zeichnen sich ab.

ADSp 2017 – Von Änderungen und Kompromissen
Als im Herbst 2015 die 90-jährige Tradition der gemeinsam empfohlenen und gelebten Vertragsbedingungen endete, weil die Verhandlungen zwischen den Verladerverbänden und dem Speditionsverband DSLV gescheitert waren, war die Bestürzung auf beiden Seiten groß. Umso erleichterter zeigten sich die Interessensgruppen, als nach vielen Umwegen zum 01.01.2017 die parallele Anwendung der DTLB und der ADSp 2016 endete, um in den neuen ADSp 2017 noch breitere Akzeptanz zu finden.

ARBEITSHILFEN
Checkliste zur Zollwertermittlung für Entwicklungs- und Toolingkosten
Checkliste zu neuen Voraussetzungen für AEO durch den UZK
Checkliste zur Einführung einer LE-Verwaltungs- und Präferenzkalkulationssoftware
Checkliste zur Beendigung der besonderen Zollverfahren
Checkliste zu den ADSp 2017

LÄNDERHINWEISE
Israel

ENGLISH FOR BUSINESS
Duty relief for returned goods – Relief from import duty for goods temporarily leaving the EU

NACHGEFRAGT
Digitalisierung der schweizerischen Zollverwaltung – Was die Umstellung auf eVV Import mit sich bringt
Die Digitalisierung der Wirtschaft und das e-Government gewinnen immer mehr an Bedeutung. In der Schweiz widmet man sich diesem Thema schon seit längerem. Die Eidgenössische Zollverwaltung will mit einem umfassenden Programm namens „DaziT“ bis 2026 sämtliche Zollprozesse digitalisieren. Neben diesem langfristigen Mammutprojekt, mit dem die Schweiz eine Vorreiterrolle einnimmt, soll es im nächsten Jahr die Veranlagungsverfügungen nur noch in digitaler Form geben.

Iran – Ein Wechselbad der Gefühle

Die Situation im Nahen Osten ist derzeit angespannt. Immer wieder neu aufkommende Verunsicherungen stellen deutsche Exportunternehmen vor Herausforderungen im Hinblick auf ihre Geschäfte.

Bei der Präsidentenwahl im Iran am 20.05.2017 gab es zunächst Befürchtungen, der konservative Mitbewerber Ebrahim Raeissi könnte alle bisherigen Bemühungen des amtierenden Präsidenten Hassan Ruhani, das Land für den Westen zu öffnen und wichtige Reformen umzusetzen, zunichtemachen. Diese Unsicherheit wurde dann mit der Bestätigung des Präsidenten durch die iranische Bevölkerung beseitigt.

Als sich US-Präsident Donald Trump bei seinem Auslandsbesuch in Israel zum Iran äußerte, geriet der Weg hin zu einer liberaleren Wirtschaftspolitikallerdings wieder ins Stocken. Denn Ziel Donald Trumps ist die Isolation des Iran, um ihm jegliche Möglichkeit zu nehmen, Atomwaffen zu bauen. Den Höhepunkt bildete die Meldung des U.S. Department of State vom 18.07.2017 nach der neue Sanktionen gegen den Iran verhängt werden.

Trotz dieser schwierigen Lage wollen und dürfen deutsche Unternehmen auch nicht den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg verpassen. Denn Wirtschaftsmächte wie China, Russland oder die Türkei haben den Bedarf im Iran längst erkannt und sich in bestimmten Branchen platziert. Der Vorteil dieser Mächte ist: Sie sind nicht an die Sanktionen gebunden, wie es bei den westlichen Unternehmen der Fall ist.

Im Länderschwerpunkt „Iran – Chancen und Hemmnisse für deutsche Unternehmen“ beleuchtet unser Autor anhand aktueller Zahlen die dortige Lage, nennt die Potenziale des iranischen Marktes und zeigt auf, was deutsche Unternehmen nun beachten sollten.

Das Redaktionsteam der ZOLL.EXPORT wünscht Ihnen viel Freude beim Lesen der August-Ausgabe 2017.

Gabriele Götz
Chefredaktion ZOLL.EXPORT