Ausgabe Februar 2022

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Zoll und Außenwirtschaft 2022
Das Jahr 2022 beginnt leider so, wie das Jahr 2021 geendet hat. Vorherrschendes Thema ist und bleibt „Corona“ in immer neuen Varianten und damit verbunden die pandemiebedingten Einschränkungen des Wirtschaftslebens. Zudem besteht schon seit einigen Monaten eine zunehmende Materialverknappung an den Weltmärkten, welche immer mehr zu Versorgungsengpässen bei Industriegütern und damit zu steigenden Preisen führt. Gestiegene Frachtpreise und ein knapperes Frachtangebot verschärfen diese Situation zunehmend.

EXPORT- UND ZOLLPRAXIS KOMPAKT
IT-gestützte Präferenzabwicklung mit SAP ERP/S4HANA
Damit exportierende Unternehmen die Zollvorteile der zahlreichen Präferenzabkommen der EU nutzen können, sind einige zollrechtliche Bestimmungen und Regeln einzuhalten. Lieferantenerklärungen müssen angefordert und ausgestellt und in vielen Fällen eine Präferenzkalkulation durchgeführt werden. Die Erstellung zollrechtlicher Nachweise ist alles andere als trivial. Dieser Beitrag durchleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten, diese Prozesse IT-gestützt mit SAP abzubilden.

Die Revision des Harmonisierten Systems 2022
Zolltarifnummern ändern sich jährlich, und als wesentlicher Bestandteil für die Zollanmeldung ist es wichtig, dieses Attribut zugehörig zum Artikel dauerhaft zu aktualisieren. Ansonsten drohen ärgerliche Verzögerungen beim Im- und Export von Waren. Ab dem 01.01.2022 gilt nun die aktualisierte Neufassung des Harmonisierten Systems 2022. Im nachfolgenden Artikel wird aufgezeigt, was das Harmonisierte System ist und wie Sie als Unternehmen die zolltariflichen Datensätze effizient pflegen können.

Umsatzsteuer bei grenzüberschreitenden Transportdienstleistungen
Transportleistungen an Gegenständen der Ein- und Ausfuhr wurden bisher überwiegend von den beteiligten Frachtführern durch die Kette umsatzsteuerfrei fakturiert. Für diese Umsätze stehen nun aber erhebliche Umstellungen an: Künftig gilt eine neue Rechtsauffassung der Finanzverwaltung bei Unterfrachtführungsleistungen! Die bisher angewendete Steuerbefreiung weicht nun aus Sicht eines Unterfrachtführers einer Steuerpflicht, d. h., zukünftig ist in bestimmten Konstellationen Umsatzsteuer in Rechnung zu stellen. Im Fall der Nichtbeachtung dieser Rechtsentwicklung ergeben sich daher erhebliche umsatzsteuerliche Risiken.

Das Freihandelsabkommen der EU mit Großbritannien
Das Ausscheiden Großbritanniens (abgekürzt: GB) aus der Europäischen Union bedeutet, dass GB nunmehr als Drittland gilt und im Warenverkehr mit der EU in Zukunft zoll- und außenwirtschaftsrechtliche Bestimmungen zu beachten sind. Auf welche Besonderheiten europäische Exporteure dabei achten müssen und welche neuen Vorgaben sich auf Grundlage des TCA ergeben, wird im nachfolgenden Beitrag erläutert.

Mehr Güter auf die Schiene – eine gute Idee! Aber wie?
Die Leistung des Güterverkehrs in Deutschland hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt. Das macht sich auch in der Klimabilanz bemerkbar. Im Jahr 2019 war der Verkehrssektor insgesamt für 20 % der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Und wenn man weiß, dass Güterzüge pro Tonnenkilometer 80 % weniger CO2 als Lkw verursachen, dann sprechen wir hier von einem gigantischen Umwelteffekt. Schauen wir uns auf den nächsten Seiten den Satus quo des Güterschienenverkehrs, die weitreichenden Pläne der Politik sowie Beispiele aus der Praxis an.

ARBEITSHILFEN
Checkliste zum Vergleich von SAP ERP Foreign Trade, S/4HANA for International Trade und SAP GTS
Checkliste zu Änderungen im Harmonisierten System 2022
Checkliste zu Unterfrachtführungsleistungen
Checkliste zu „Mehr Güter auf die Schiene – eine gute Idee! Aber wie?“

LÄNDERHINWEISE
Australien

ENGLISH FOR BUSINESS
EU-US trade in post-Trump era
Revitalising the transatlantic economic relationship

NACHGEFRAGT
Die Welthandelsorganisation WTO: Bedeutung und Spielräume im Welthandel der Zukunft
Als Organisation zur Vereinheitlichung von Handelsregelungen und als Streitschlichtungsmechanismus war die Welthandelsorganisation (WTO) gut zwei Jahrzehnte ein wichtiger Akteur auf der Bühne der Weltwirtschaft. Durch die Einschränkung ihrer Handlungsfähigkeit im Jahr 2019 ist die Zukunft nun ungewiss, der Wunsch nach Reformen steht jedoch ganz oben auf der Agenda.

Die Überarbeitung des Harmonisierten Systems
Und was sonst so los ist zum neuen Jahr.

Alle fünf Jahre kommt es zu größeren Änderungen im Harmonisierten System (HS). Zum Jahresbeginn 2022 war dies wieder einmal so weit, und das vorherige HS aus dem Jahr 2017 wurde durch ein neues ersetzt. Insgesamt wurden dabei sage und schreibe 351 Änderungen vorgenommen. Das Problem, vor dem viele Exporteure nun stehen, ist, dass zahlreiche von den nach dem alten System aus dem Jahr 2017 eingereihten Waren nun nicht mehr korrekt und entsprechend dem neuen HS 2022 klassifiziert sind.
Was also tun?
Unsere Autorin Janine Lampprecht von der Grenzlotsen GmbH ist Expertin für die Pflege und Digitalisierung von Stammdaten in der Zollabwicklung und gibt im Kompaktbeitrag wertvolle Hinweise, wie Sie Ihre Warentarifnummern auf das neue System anpassen müssen, damit die richtige Einreihung für die Waren gelingen kann – und dies stets in einem guten Verhältnis zwischen Zeitaufwand, Qualität und Kosten.

Diese Themen erwarten Sie außerdem:

  • Zollrechtliche Neuerungen 2022: Womit müssen sich Zollverantwortliche in diesem Jahr auseinandersetzen?
  • IT-gestützte Präferenzabwicklung mit SAP: Was deckt der Standard ab und was nicht?
  • Mehr Güter auf die Schiene – gute Idee – aber wie? Warum sind die Verlagerung auf die Schiene und multimodale Transport- und Logistikketten wichtiger denn je?

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der Februar-Ausgabe 2022!

Lisa Schädler

Redaktion ZOLL.EXPORT