Ausgabe Juni 2014

AUSZUG AUS DEM INHALT:

TITELTHEMA
Exportieren in die USA – Wer die Regeln kennt, spart Geld und Zeit!
Die USA sind für deutsche Exporte der zweitwichtigste Absatzmarkt. In 2013 wurden Waren aus Deutschland im Wert von über 88 Mrd. Euro in die USA exportiert. Beim Import von Waren in die Vereinigten Staaten ist ein komplexes Regelwerk US-amerikanischer Vorschriften verschiedener US-Behörden zu beachten. Deutsche Exporteure können bzw. müssen teilweise ihre USKunden als US-Importeure bei der Erfüllung dieser US-Vorschriften unterstützen, und dazu bedarf es gewisser Kenntnisse.

EXPORT- UND ZOLLPRAXIS KOMPAKT
Ausfuhren anmelden mit der IAA Plus – Bei wenigen Exportgeschäften eine günstige Alternative
Exporte in Länder außerhalb der Europäischen Union müssen vor der Ausfuhr beim Zoll angemeldet und von der Verwaltung bewilligt werden. Seit mehreren Jahren ist dies nur noch auf elektronischem Wege möglich. Die deutsche Zollverwaltung bietet für Betriebe mit wenigen Ausfuhrsendungen mit dem Programm IAA Plus eine kostenlose Variante an. Somit besteht eine preiswerte Alternative zur Anschaffung einer eigenen ATLAS-Software.

Eingehende (L)LE prüfen – Ausstellungsfehler schnell erkennen
Um beim Export in bestimmte Länder eine Zollvergünstigung als „Wettbewerbsvorteil“ nutzen zu können, stellt sich eine Vielzahl von Unternehmen innerhalb der Europäischen Union für Lieferungen (Langzeit-)Lieferantenerklärungen aus. Dabei ist es Aufgabe des Käufers, diese beim Eingang auf Richtigkeit zu prüfen.

Zolllagerverfahren – Nichtgemeinschaftswaren abgabenfrei zwischenlagern
Geht es darum, Waren aus einem Drittland zwischenzulagern, so kann vom Zolllagerverfahren Gebrauch gemacht und damit bares Geld gespart werden. Denn bei internationalen Kauf- und Liefergeschäften bringen die richtigen wirtschaftlichen Entscheidungen in Bezug auf den Warenfluss zwischen den Versand- und den Empfangsländern so einige Vorteile mit sich.

Zoll-Know-how für Verkäufer – Mit den Basics Exportgeschäfte sicher abwickeln
Der Export als wichtigster Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft ist für Unternehmen von großer Bedeutung. Im Gegensatz zum klassischen Inlandsgeschäft gibt es jedoch einige außenwirtschaftsrechtliche Themen, die es abteilungsübergreifend zu berücksichtigen gilt. Gerade für Verkäufer, die direkt mit dem Kunden in Kontakt stehen, ist es wichtig, die Besonderheiten zu kennen und zu beachten.

Risiken managen – Methoden, die Lieferketten sicherer machen
Jahr für Jahr nehmen die internationalen Sicherheitsanforderungen zu. Den Unternehmen wird immer mehr bewusst, dass es ohne entsprechende Programme künftig schwierig wird, ohne Einschränkung am internationalen Handel teilzunehmen. Dabei stellt sich die Frage, wie sich das am besten umsetzen lässt und wann der richtige Zeitpunkt dafür ist.

ARBEITSHILFEN
Checkliste zur Abwicklung von Exportgeschäften in die USA
Checkliste zur Internetausfuhranmeldung Plus (IAA Plus)
Checkliste zur Prüfung eingehender LLE auf Richtigkeit
Checkliste zum Zolllagerverfahren
Checkliste zum Zoll-Know-how für Verkäufer
Checkliste zu Risiken entlang der Lieferkette managen

LÄNDERHINWEISE
Kanada

ENGLISH FOR BUSINESS
Boosting the world economy – TTIP – proposed free-trade agreement with global impact

NACHGEFRAGT
BMWi-Markterschließungsprogramm – Auslandsstarthilfe für Unternehmen
Ausländische Absatzmärkte bieten viele Chancen für Unternehmen. Eine Markterschließung bedeutet aber auch gleichzeitig unbekanntes Terrain und Risiken für kleine und mittlere Unternehmen. Mit dem Markterschließungsprogramm bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) wichtige Hilfestellungen bei dieser großen Herausforderung.

TTIP
Dafür oder dagegen!?

Die Verhandlungen zum Mammutprojekt „Größte Freihandelszone der Welt“ zwischen der EU und den USA sorgen für viel Gesprächsstoff und große Aufregung. Die Meinungen dazu gehen weit auseinander: Gegner des Abkommens puschen offensiv mit Horrorparolen in der Öffentlichkeit, wohingegen die Befürworter mit aller Kraft versuchen, diese negative Welle zu beschwichtigen.

Täglich finden wir in der Presse Beiträge von Experten, Politikern und anderen Interessenvertretern, die sich zu diesem Thema äußern wollen oder müssen. Reicht das noch nicht aus, können eine ganze Reihe an Veranstaltungen dazu besucht werden. Hier werden entweder die Chancen zu diesem Abkommen dargelegt oder es wird mit allen möglichen Negativaspekten dagegen gehetzt.

„Stoppt TTIP“, „Freihandelsfalle TTIP“, „TTIP-unfairhandelbar“, „Der Vertrag, den Europa fürchtet: So gefährlich ist TTIP“… die Liste der Negativschlagzeilen könnte noch um Seiten erweitert werden. Die größten Sorgen bereiten Verbraucher- und Umweltschützern dabei die mangelnde Transparenz bei den Verhandlungen und die Verwässerung europäischer Standards.

Bei so viel Kritik reagiert sogar unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel und versucht in ihrem wöchentlichen Video-Podcast die angespannte Lage zu beruhigen. Merkel dementiert darin u. a., dass es zu einer Absenkung von Standards kommen wird. Im Gegenteil, es wird der Grundstein für weltweit einheitliche Standards gelegt, welche die nichttarifären Handelshemmnisse zukünftig senken sollen.

Auch Marc Beise, aus der Redaktion Wirtschaft der Süddeutschen Zeitung, räumt in seinem Wirtschaftsblog mit Irrtümern auf, die derzeit immer wieder im Mittelpunkt der Kritiker debattiert werden. So kann man bspw. nicht von Geheimverhandlungen sprechen, sondern muss sich im Klaren darüber sein, dass es dabei um Handelsgespräche geht, die grundlegend immer vertraulich sind. Es ist auch nicht die beste Taktik, die Verhandlungen abzubrechen. „Bloß nicht darüber zu reden, weil man alles negativ sieht, ist ohnehin keine Lösung und dadurch werden auch die Handelshemmnisse weiterhin bestehen bleiben.“

Wie ist Ihre Meinung zu diesem aktuell heiß diskutierten Thema und welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie? Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag in der Rubrik „English for Business“ auf den Seiten 44 – 45 und schreiben Sie uns eine E-Mail an redaktion@zoll-export.de über Ihre Ansichten rund zum TTIP.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der Zoll.Export Juni-Ausgabe.

Kristin Merkle
Dipl. Betriebswirtin (FH)
Chefredaktion ZOLL.EXPORT